Diese Seite beschäftigt
sich mit der Wiederbelebung eines RöhrenRadios
Systematische Fehlersuche und deren Behebung
Die Fehler sind gruppiert und deren Behebung ist in passenden Prozeduren beschrieben.
Die mit einem ! gekennzeichneten Themen
sind mit besonderer Vorsicht zu beachten!
Erfolgreiche
Instandsetzung durch Hilfe von MagischesAuge.de
230
Volt
sind kein Problem für 220 Volt Geräte
Batterieröhren-Geräte (besondere Hinweise!)
Die Sicherung brennt durch
Die Skalenlampe brennt durch
Die Skalenlampe leuchtet zu
hell
In der Gleichrichterröhre
springen Funken über
Allgemeine Tonfehler
Die Röhren glühen, es kommt aber kein Ton
Der Ton ist verzerrt
Der Ton ist zu leise und erst bei
Erhöhung der Lautstärke verzerrt
Brummstörungen
Fehler im Lang-, Mittel-
und Kurzwellenbereich (AM-Bereiche)
Die Lautstärke ist kläglich und auf
Mittel- und Langwelle sind auch nachts kaum mehr Sender zu
empfangen
Fehler beim UKW-Empfang
Der UKW-Empfang ist in der
"Sendermitte" verzerrt
Beim
Empfang
eines UKW-Senders gibt es zwei Maxima
Selbst Basteln
Wir basteln eine Anodenbatterie
Ersatz der
ELL80 durch EL95
Dieser Reparaturhelfer war
zum ReparaturService und
OnlineFormular
Es versteht sich von selbst, dass ein Gerät, das ein halbes
Jahrhundert alt ist oder noch älter den
VDE-Sicherheitsbestimmungen nicht mehr entsprechen kann.
Eigentlich dürfte Omas Dampfradio also gar nicht betrieben werden
(?). Es sei daher darauf aufmerksam gemacht, dass sowohl bei der
Reparatur als auch beim Betrieb eines Röhrenradios äußerste
Vorsicht geboten ist.
Grundsätzlich gibt es 2 Schaltungsvarianten:
1.)Das Wechselstromgerät (meist E-Röhren): Hier ist ein Netztrafo
vorhanden und damit auch eine Netztrennung, so dass das Chassis
vom Netz getrennt ist (erhöhte Sicherheit).
2.)Das Allstromgerät (meist U-Röhren): Hier ist kein Netztransformator vorhanden. Das
Gerät ist damit galvanisch nicht vom Stromnetz getrennt. Dies
kann gefährliche Stromschläge zur Folge haben!
Um eine möglichst große Sicherheit zu bewerkstelligen, sollte man
sich einen Netztrenntrafo beschaffen. Es genügt ein Trafo mit
einer Leistung von 100 VA. Des weiteren ist ein so genannter
Fehlerstromschutzschalter sehr empfehlenswert. Diese komplett als
Vorschaltgerät zu erwerbende Einrichtung schaltet das
angeschlossene Gerät ab, wenn ein Fehlerstrom von ca. 25 mA
(Milliampere) über die Erde abfließt, statt über die Netzleitung.
Die Investitionen beider Sicherheitsmaßnahmen lohnen sich auf
jeden Fall!
Wer ein bisschen mehr Geld ausgeben möchte, kann sich statt eines
Trenntrafos einen so genannten Regel-Trenntrafo zulegen. Dieser
ermöglicht ein sanftes Hochdrehen der Betriebsspannung. Er ist
allerdings nicht ganz billig. Möglich ist auch eine preiswertere
Alternative wie die „Hintereinander-Schaltung“ eines Trenn- und
eines regeltrafos.
Besonders gefährlich ist die so genannte Anodenbetriebsspannung
jedes Röhrenradios. Röhren brauchen in der Regel diese hohe
Spannung, die zwischen 60 und 400 Volt liegen kann. Die im Gerät
enthaltenen Elektrolytkondensatoren (kurz Elkos) im Netzteil sind
insofern gefährlich, weil sie die geladene Energie schnell abgeben
können und auch nach dem Ausschalten des Gerätes noch mit der
Anodenbetriebsspannung geladen sein können. Um sicher zu gehen,
sollte man die Netzteil-Elkos nach dem Ausschalten mit einem ca.
1000-Ohm Widerstand entladen. Die Netzteil-Elkos niemals
kurzschließen! Dadurch werden sie zerstört!
Wer sein Röhrenradio –warum auch immer- nur kurz ein und dann
gleich wieder ausschaltet, der läuft Gefahr, dass die
Netzteil-Elkos voll aufgeladen sind und es auch bleiben. Das liegt
daran, dass die Röhren noch gar nicht aufgeheizt wurden und daher
keinen Anodenstrom gezogen haben und somit die Netzteil-Elkos gar
nicht entladen wurden. Das heißt also, dass die Netzteil-Elkos
besonders dann, wenn das Gerät nur z.B. 1 Sekunde am Stromnetz
eingeschaltet war, unbedingt entladen werden sollten!
Manche Geräte, insbesondere aus den 30er Jahren haben eine so
genannte Lichtnetzantenne. Hier wird die Antennenbuchse über einen
Kondensator mit dem Netzkabel verbunden, um so den
Hochfrequenzanteil, z.B. bei Überlandleitungen zu nutzen. Die
Lichtnetzantenne sollte man außer Betrieb nehmen und den
Kondensator ersatzlos entfernen. Das Stromnetz als Antenne zu
nutzen ist ohnehin nicht mehr möglich, da so genannte
„Schaltnetzteile“ das Netz „verseuchen“.
Eine weitere Gefahr, die gar nicht so unwahrscheinlich und daher
auch erwähnenswert ist, bezieht sich auf die Verwendung von
Außenantennen, insbesondere von Langdrahtantennen. Bei Gewitter
sollte man die Antennenleitungen und Antennenstecker nicht
berühren, da Langdrahtantennen sehr hohe Spannungen des Blitzes
führen können! Schließlich war in den Bedienungsanleitungen in den
30er Jahren zu lesen:
Das Gerät nach "langem Schlaf"
wiederbeleben
Man ist glücklich und gespannt zugleich, einen alten „Dampfradio“
erstanden zu haben und ihn nun das erste Mal auszuprobieren. Dabei
ist in jedem Fall Vorsicht geboten und Geduld angesagt. Man sollte
genügend Zeit einplanen und alles der Reihe nach durchgehen. Vor
allem, wenn es sich um ein Batterieröhren-Gerät (z.B. D-Serie)
handelt! Ein Fehler im Netzteil oder ein sonstiger Defekt könnte
die Zerstörung sämtlicher Heizfäden und damit des gesamten
Röhrensatzes bedeuten!!! Bei Batterieröhren-Geräte sollte man
besonders vorsichtig sein! Siehe Batterieröhren-Geräte
(besondere Hinweise!)
! 1.) Bereich
Netzeingang/Entstörung - Bereich
Anodenwicklung/Entstörung Entstörkondensator(en) X im Netzeingang und evtl. vorhandene(r) Entstörkondensator(en) X an Netzgleichrichter bzw. der Gleichrichterröhre abklemmen/abzwicken! Beispiel hier: 2 x 5000pF (Diese Kondensatoren können später erneuert werden). |
! 2.) Bereich
Netzgleichrichter/Siebung Netzelkos XX, meistens 2 x 50uF/385 Volt, welche direkt nach dem Netzgleichrichter bzw. Gleichrichterröhre folgen müssen (provisorisch) erneuert werden! Beispiel hier: 2 x 50uF 350/385V |
! 3) Bereich
Endstufe Steuergitter Koppelkondensator X am Steuergitter der Ton-End-Röhre erneuern. Bei manchen Geräten sind weitere Kondensatoren zu erneuern, die unmittelbar an das Steuergitter der Endröhre gehen. Wenn es 2 Endröhren gibt, so sind auch dort die Koppelkondensatoren zu erneuern. Beispiel hier: 10nF (=10000pF =0.01uF) |
! 4) Bereich
Endstufe Anode Kondensator X an der Anode der Ton-End-Röhre erneuern. Bei manchen Geräten ist alternativ ein Kondensator parallel zur Primärseite des Ausgangsübertragers geschaltet wie bei Punkt 3 im Bild oben, Pos. 152 = 2.5nF |
Die Sicherung brennt durch
Prozedur
Kurzschluß
Nach dem Einschalten sollten die Röhren zügig zu heizen anfangen.
Die Anodenspannung sollte nach spätestens einer halben Minute
zwischen 200 und 300 Volt liegen.
Wenn die Geichrichterröhre innerlich zu Funken beginnt, sofort
das Gerät ausschalten! Möglicherweise liegt ein Kurzschluß vor.
Meistens sind diverse Kondensatoren, die gerne teerhaltig
vergossen sind defekt. Satte Kurzschlüsse lassen sich natürlich
einfacher ausfindig machen. In Röhren kommen diese normalerweise
nicht vor. Schlimmsten Falls liegt ein Schluß in einem
ZF-Bandfilter vor. Aber vielleicht hat ja schon ein Laie
rumgepfuscht, wer weiß.
Prozedur
Kurzschluß
Prozedur
zu große Stromaufnahme
Mögliche Ursache ist Überspannung
Genereller
Netzteil check
Ansonsten ein eher seltener Fehler, was aber
auch auf eine zu hohe Stromaufnahme oder auf einen Kurzschluß
zurückzuführen sein könnte..
Prozedur
Kurzschluß
Prozedur
zu große Stromaufnahme
Wenn die Anodenspannung vorhanden ist und es auch nach ein paar
Minuten nirgends dampft, können Sie jetzt Dein Gerät ausschalten,
die Röhren wieder richtig in die Sockel einstecken. Sie können die
Röhren auch nach und nach ergänzen. Neues Glück, neues Spiel. Nach
dem Einschalten wieder auf die Anodenspannung und auf das
Verhalten der Gleichrichterröhre achten. Wenn ein Verdacht auf
laienhaften Fremdeingriff besteht, ist auch die Heizspannung zu
überprüfen. Bei E-Röhren sollten 6.3 Volt, bei A-Röhren 4 Volt an
jeder Heizung anliegen. Bei Geräten mit Netztrafos, kann ein
Windungsschluß vorliegen. Auch hier ist Vorsicht geboten. Am
Besten man verwendet ein Netztrenntrafo und ein
Fehlerstromschutzschalter. Wenn alle Röhren glühen und ein leises
Brummen oder säuseln im Lautsprecher zu vernehmen ist, kann man
sich schon mal freuen. Warnung:: lasse das
Gerät aber nicht unbeaufsichtigt laufen! Es können
immer wieder Kondensatoren hochgehen! Wann weiß man natürlich nie.
Ich habe schon zwei brennende Geräte in der Werkstatt gehabt!!
Also Vorsicht geboten. So ne alte Kiste ist irgendwie auch eine
kleine Zeitbombe. Aber das macht es doch gerade so spannend, oder?
Die heutigen Geräte sind mit elektronischen Sicherungen, sog.
Netzteilprozessoren ausgestattet. Sie schalten bei einem
ungewöhnlichen Strombedarf oder bei Überspannung das Gerät ab
(leider manchmal auch grundlos). zum Anfang der
Seite
Ist die Anodenspannung vorhanden?
Nein?
Genereller
Netzteil check
Ja? Ok, dann sollte man jetzt die Endstufe
überprüfen. Man macht einfach die Fingerprobe, indem man z.B.
mit einem Schraubenzieher oder einer Meßspitze das Steuergitter
der Endstufenröhre (EL11, EL41, ECL11..)
berührt.
Hören Sie kein Brummen, schalten Sie das
Gerät aus
Prozedur
Tonendstufe überprüfen
Wenn die Fingerprobe positiv ausfällt, mache
dieselbe an dem eventuell vorhandenen Tonabnehmeranschluß des
Gerätes.
Geht nicht?
Prozedur
NF-Vorstufe überprüfen
Wenn der NF-Teil funktioniert und Sie
dennoch keinen Sender empfangen können (haben Sie überhaupt eine
Antenne angeschlossen?), sollten Sie jetzt den Oszillator
überprüfen. Er ist in den meisten Geräten (Superhet) vorhanden
(ECH..) und soll um ca. 470 kHz höher schwingen
als die gewünschte Empfangsfrequenz, bezüglich auf den
AM-Bereich. Wollen Sie z.B. die Frequenz 576 kHz empfangen, muss
der Oszillator auf 1046 kHz schwingen. Dies können Sie ganz
einfach dadurch überprüfen, das Sie ein anderes Empfangsgerät
neben das zu reparierende Radio stellen. Jetzt empfangen Sie
quasi Ihren eigenen Sender auf 1046 kHz, oder auch nicht. Dann
funktioniert Ihr Oszillator eben nicht. Versuchen Sie es mit dem
Langwellenbereich oder auf Kurzwelle. Schwingt der Oszillator,
so liegt der Fehler möglicherweise am
Zwischenfrequenz-Verstärker. Bei einem Superhet-Empfänger wird
nämlich jeder eingestellte Sender quasi immer auf die gleiche
Frequenz umgesetzt. Diese Umsetzung geschieht in der Mischstufe
(ECH..). Die Funktion dieser Einheit ist im Prinzip auch
mit einem einwandfreien UKW-Empfang (sofern überhaupt vorhanden)
bewiesen. Man kann auch hier das Steuergitter der Röhre über
einen ca. 100pF Kondensator berühren. Jetzt sollte zumindest ein
starkes Rauschen zu hören sein. Hören Sie nichts, messen die
Anodenspanung der Mischröhre, welche so um die 200 Volt liegen
sollte. Auch die Schirmgitterspannung sollte man kontrollieren.
Sie liegt bei etwa 80 Volt. Im Zweifelsfall ist die Mischröhre
zu tauschen. Gut dran ist man, wenn man einen HF-Generator hat.
Den kann man lose (über einige 100 Picofarad) an das
Steuergitter der jeweiligen Röhre (Mischröhre oder ZF-Verstärker
) einspeisen. Die ZF-Verstärkung lässt sich damit am Besten
prüfen. Wer hier den Fehler vermutet kann aber auch wie folgt
vorgehen. Sie stellen ein anderes Röhrenradio daneben und
koppeln hier die ZF aus der Mischröhre über einige Picofarad an
das Steuergitter der ZF-Verstärkerröhre des anderen Gerätes ein.
Voraussetzung ist, dass das funktionsfähige Gerät einen
leistungsstarken Sender empfängt und die Zwischenfrequenzen der
beiden Geräte gleich sind. Diese sind manchmal auf der Rückwand
angegeben. Sollten Sie auch hier
keinen Erfog haben, melden Sie den Fall bei mir an!
Hier geht es direkt zum OnlineFormular
Das Brummen (aus dem Lautsprecher) kann sehr lästig sein. Das Wechselstromnetz ist der eigentliche Verursacher und bringt diese Erscheinung mit sich. Im Gerät wird die Wechselspannung gleichgerichtet und nachfolgend so gesiebt, dass das Netzbrummen auf ein kaum noch wahrnehmbares und nahezu unhörbares Brummen reduziert wird.
Es gibt verschiede Arten von "Brummen". Es kann dumpf und dunkel, aber auch hell oder verzerrt klingen.
Bei extrem starkem Brummen ist zuerst zu prüfen, ob die Netzelkos in Ordnung sind. Wer ein Oszilloskop hat, der kann den Brummspannungsanteil der Anodenbetriebsspannung messen. Direkt nach dem Gleichrichter, am Ladeelko, sollte der Brummspannungsanteil nicht größer als ca. 10 Vss, am Siebelko, also nach der Netzdrossel nicht größer als ca. 0.1 Vss sein.
Mäßiges dumpfes Brummen kann aber auch durch eine Überlastung des
Netzteils hervorgerufen werden. In diesem Fall sind die statischen
Betriebsparameter der Lautsprecherröhre zu prüfen, die den meisten
Strom zieht. Bei einer EL84 z.B. sollten ca. 7 Volt an der Kathode
(PIN3) anliegen. Ist diese Spannung viel größer, so zieht auch die
Röhre zu viel Strom aus dem Netzteil, welches so stark belastet
wird, dass die vorgesehene Siebung nicht mehr ausreicht. Man
sollte den Koppelkondensator zum Gitter 1 dieser Röhre entfernen
bzw. austauschen (Teerie?). ... Fortsetzung folgt!
Ein sehr häufiger Fehler ist eine mitunter
stark verzerrte und leise Tonwiedergabe. Meistens sind die
berüchtigten Teerkondensatoren daran Schuld.
Prozedur
Tonendstufe überprüfen
Prozedur
NF-Vorstufe überprüfen
siehe auch hier! zum Anfang der Seite
Höchstwahrscheinlich wieder nur ein Koppelkondensator defekt.
Dies bedeuted ein falscher Arbeitspunkt der Endröhre.
Prozedur
Tonendstufe überprüfen
Immer wieder diese Teer-Kondensatoren....
Die
Lautstärke
ist kläglich und auf LWund MW sind auch nachts kaum mehr
Sender zu empfangen
Die Ursache liegt hier warscheinlich im ZF-Verstärker.
Superhet-Empfänger setzen alle Sender auf eine bestimmte
Zwischenfrequenz (ZF) um. Sie liegt meistens bei 470 kHz (bei
UKW-FM 10.7 MHz). Um ihn zu prüfen braucht man einen Meßsender.
Sind die Schirmgitterspannungen der Mischröhre sowie der
ZF-Verstärkerröhre im Rahmen (ca. 80 Volt), so schaltet man das
Gerät aus und untersucht die ZF-Bandfilter. Diese sind meistens in
Blechbüchsen untergebracht und können nach dem Entfernen von
Klammern oder Schrauben nach oben hin geöffnet werden. Die
Blechbüchsen sollen die Filter abschirmen. Bei fehlerhaft
abgeschirmten Bandfiltern fängt das Gerät u.U. an zu schwingen
(Pfeifgeräusche). Durch das Altern der Bauteile, kann es zur
Verstimmung der Bandfilter kommen. So wandert die ZF auf einen
anderen Wert, z.B. auf 510 kHz. Ist dies der Fall, müssen die
Bandfilter neu abgeglichen werden. Soweit so gut, nur kommt jetzt
ein großes Problem auf uns zu! Die Hersteller haben nach dem
Abgleich im Werk die Ferritkerne der Filter mit einem Lack
fixiert. Dieser ist so stark verhärtet, daß beim Herausdrehen des Kerns dieser zerbricht und das Ferrit
abplatzt. Also auch hier auf keinen Fall mit
Gewalt! Zerstörte Kerne werden zu einem großen Problem, da sie
sich jetzt erst recht nicht mehr schrauben lassen und im
Spulenkörper stecken bleiben. Hier ist viel Geduld angesagt und
man geht folgendermaßen vor: man braucht etwas
Ethanol/Isopropanol/Spiritus und einen Haarfön. Mit diesem heizt
man dem Filter richtig ein. Danach gibt man mit einem Zahnstocher
tröpfchenweise Alkohol in den Spulenkörper, etwas warten und dann
vorsichtig versuchen den Kern herauszudrehen. Diesen Vorgang
wiederholt man so oft wie nötig. Der Alkohol soll den Lack
aufweichen und den Kern vom Spulenkörper lösen. Der
Schraubendreher sollte passen, also keinen zu kleinen benutzen.
Erst wenn sich der Kern mit nur wenig Widerstand drehen läßt,
schraubt man ihn vorsichtig heraus. Nach der Reinigung von Kern
und Spulenkörper schraubt man ihn wieder hinein und macht mit dem
nächsten Filter weiter. Achtung: die Kerne der Filter und anderer
Schwingkreise bestehen meistens aus unterschiedlichen Materialien,
d.h. die Permeabilität ist unterschiedlich. Die Kerne gehören also
immer in die dazugehörigen Spulenkörper zurück! Sind alle
Filterkerne gangbar gemacht, montiert man wieder die
Abschirmbecher. Von einer Fixierung der Kerne würde ich absehen!
In manchen Fällen ist der kleine Parallelkondensator zum ZF-Kreis
(ca. 100 pF) defekt, so dass man diesen austauschen muß.
Jetzt beginnt der ZF-Abgleich. Dazu legt man das Steuergitter der Mischröhre auf Masse, entfernt das Steuergitter der ZF-Verstärkerröhre und legt dieses mit 1 Megaohm auf Masse. Verbinde nun den Meßsender mit ca. 50 pF mit dem Steuergitter der ZF-Verstärkerröhre und speise 460 kHz mit einem Testton ein. Die Kerne des 2. ZF-Bandfilters werden nun auf maximale Lautstärke abgeglichen. Man sollte dabei sog. "Abgleichbesteck" benutzen, da die Schraubendreher aus Metall die Induktivität der Spulen während dem Abgleich verändern. Jetzt wird die Verbindung des Steuergitters der ZF-Verstärkerröhre wieder hergestellt und dafür das der Mischröhre mit 1 Megaohm an Masse und mit 50pF an den Meßsender gelegt. Dabei werden jetzt die Kerne für das erste ZF-Bandfilter abgeglichen. Man sollte die HF-Leistung des Meßsenders jetzt deutlich absenken. Es empfiehlt sich, den Meßsender so einzustellen, daß der Ton bei fast voll aufgedrehtem Lautstärkenpoti gerade noch so im Rauschen zu hören ist. Dadurch befindet man sich immer an der unteren Empfindlichkeitsgrenze des Gerätes. Diese wird durch gegenseitiges Abgleichen der Kerne immer weiter verbessert. Wer seinem Gehör nicht so traut, der kann auch ein hochohmiges Spannungsmeßgerät an die Anode der Demodulatorröhre (z.B. EAF11) anlegen und die hier entstehende (negative) Spannung auf ein Maximum einstellen. Sind die Bandfilter abgeglichen, schließt man nun die Antenne an und staunt über das Ergebnis (hoffentlich). zum Anfang der Seite
Der UKW-Empfang ist bei Sendermitte verzerrt
Achtung: Bei wenigen Geräten ist dieser Effekt normal, sofern ein
so genannter Flankengleichrichter eingesetzt wird.
Dieser, recht häufig vorkommende Fehler hat seine Ursache im so
genannten Ratiodetektor.
Er hat die Aufgabe, das Signal vom FM-ZF-Verstärker zu
demodulieren und zu begrenzen. Wichtige Funktion hat hierbei ein
ca. 5uF Elko. Diesen sollten Sie auf jeden Fall austauschen. Bitte
auf die Polarität achten. Meistens liegt der Pluspol des Elkos an
Chassis-Masse. Beim Flankengleichrichter ist dieser Elko gar nicht
vorhanden! Voraussetzung für einen einwandfrei arbeitenden
Ratiodetektor ist allerdings, dass die ZF-Stufe richtig
abgeglichen ist. Sollten mehrere Sendermaxima auftreten, also wenn
man den Sender neben der Grundfrequenz z.B. 97.8 MHz auch auf 97.9
MHz empfängt, ist dieser Missstand vorher zu beseitigen. siehe hier
Beim
Empfang
eines UKW-Senders gibt es zwei Maxima
Achtung: Bei wenigen Geräten ist dieser Effekt normal, sofern ein
so genannter Flankengleichrichter eingesetzt wird.
Die Ursache ist in der FM-ZF-Stufe zu suchen. Die FM-ZF ist etwas
sensibler in der Handhabung als die AM-ZF, aufgrund der höheren
Frequenz, die meistens bei 10,7 MHz liegt. Gut beraten ist man
natürlich mit einem Meßsender. Man muß alle ZF-Kreise auf die
gleiche Frequenz abgleichen. Dazu sorgt man am Besten zuerst
einmal dafür, dass der UKW-Teil abgeklemmt wird, z.B. die
EC92/ECC85 herausziehen. Jetzt klemmt man den Meßsender an den
Eingang des 1.FM-ZF-Kreises mit ein paar Picofarad an und verfährt
wie bei der AM-ZF. Nun klemmen Sie
den UKW-Tuner wieder an. Im UKW-Tuner selbst ist auch ein
FM-ZF-Kreis, den Sie jetzt mit einem gut empfangbaren UKW-Sender
auch auf Maximum abgleichst. Danach erfolgt der Abgleich des
Ratiodetektors. Zu diesem Zweck wird der Meßsender entsprechend
(FM) moduliert und der Ratiodetektorkreis so eingestellt, dass das
Ausgangssignal möglichst verzerrungsfrei ist. Aber was macht man
ohne Meßsender? Mit viel Geduld gelingt die Einstellung auch nach
Gehör, wenngleich auch das Ergebnis nicht optimal sein wird. Der
UKW-Sender sollte mit einer guten Antenne sauber zu empfangen sein
und als "Nachbarn" mindestens 2 Leerkanäle haben! Lässt sich der
Fehler überhaupt nicht beseitigen, liegt die Ursache vermutlich an
einem defekten Parallel-Kondensator in einem der ZF-Kreise.
Außerdem ist natürlich auch ein einwandfreier AM-Empfang
Voraussetzung! Eine funktionsunfähige AM-ZF kann die FM-ZF
nachhaltig beeinflussen. Weiterhin zu überprüfen sind die
G2-Spannungen der ZF-Verstärker, Gitterableitkondensatoren der G2,
Die Röhren selbst einmal gegen (neue/geprüfte) austauschen (z.B.
die EABC80 ?).
230
Volt sind kein Problem für 220 Volt-Geräte
Vor einiger Zeit wurde die Netzspannung von 220
auf 230 Volt erhöht. Dies hat erfahrungsgemäß keinen Einfluß auf
die Funktion bzw. Lebenserwartung bei Röhrengeräten. Die Anhebung
liegt mit knapp 5% ohnehin in der Toleranz der Netzteile. Bei
machen Röhrengeräten ist eine Umstellung des Netzspannungswählers
auf 240 Volt möglich. Man sollte dabei jedoch sicherstellen, dass
die Heizspannung nicht unterschritten wird, da ein "Unterheizen"
sich negativ auf die Lebensdauer der Kathode auswirken kann,
während ein leichtes "Überheizen" der Kathode nicht schadet. Die
Heizfäden könnten beim "Überheizen" theoretisch eine geringere
Lebenserwartung haben. Erfahrungsgemäß ist dies aber nicht
relevant, da zuvor praktisch immer die Emissions-Leistung der
Kathode nachlässt. Wenn die Röhren schon etwas verbraucht sind
(geringere Emission der Kathoden), dann wirkt sich ein leichtes
Überheizen sogar positiv aus. Normalerweise schadet den Röhren
auch eine 10% "Überheizen" nicht. Bei D-Röhren (Batterie-Röhren)
sollte man darauf achten, dass die Heizspannung möglichst genau
stimmt.
Fazit: Lasse den Netzspannungswähler auf 220 Volt. Bei
Röhrenfernsehern hat meine Erfahrung gezeigt, dass eine
Netzspannung von 227 Volt optimal wäre.
Dieser Reparaturhelfer war
zum ReparaturService und
OnlineFormular
Ersatz
der ELL80 durch EL95
Die ELL80 kann mittels Adapter mit 2 Stück Röhren
EL95 ersetzt werden. Dieser Typ ist leichter zu beschaffen und
bestens dazu geeignet. Es ist ein Novalröhren-Stecker und 2
Miniaturröhrenfassungen erforderlich.
Hier geht es zum
Umbauplan
Als ich damals von meinem Onkel ein Batterieröhrengerät geschenkt
bekommen habe, war ich vor lauter Freude doch etwas zu energisch
gewesen. Statt das Gerät wenigstens für die Röhrenheizung mit
Batterien zu betreiben, schloß ich es an ein Netzteil an.
Unglücklicherweise hatte ich die Anschlüsse der Batteriefächer
vertauscht, so daß an den Röhrenheizungen 60 Volt anlagen. Es
folgte ein kurzes und helles Aufblitzen der Röhren. Dann der große
Schock: Alle Röhren waren im Eimer!
Geräte mit den alten Röhrenserien (DCH11, DF11...K-Röhren...) sind eine Seltenheit. Aufgrund meiner Erfahrungen empfehle ich jedem Bastler, bei der Inbetriebnahme eines Batterieröhrengerätes besonders behutsam umzugehen!!! Um eine Schädigung der Heizfäden auszuschließen, sollte man das Gerät auf jeden Fall zuerst an einer passenden Heizbatterie betreiben. Die Anodenbatterie kann man getrost durch ein Netzteil ersetzen. Sicherheitshalber kann man (für die erste Inbetriebnahme) hier in die Plus-Leitung einen Widerstand von ein paar Kiloohm zwischenschalten.
Der Vorteil von Batteriegeräten ist, dass sie nicht soviel Platz wegnehmen :-) und nach dem Einschalten "im Nu der Ton kommt". zum Anfang der Seiteerforderliche Anodenspannung |
Anzahl der 9-Volt Blockbatterien und ca. Preis der Anodenbatterie |
60 Volt | 6 Stück, 6 € |
90 Volt | 10 Stück 10 € |
120 Volt | 12 Stück 12 € |